Der Anfang

Das Geburtsland des Speedriding und das Epizentrum der weltweiten Speedriding-Community ist Frankreich ...

Bereits vor über 20 Jahren wurden dort mittels Groundlaunching die ersten Experimente mit Ski und Schirm von Gleitschirmfliegern und Fallschirm-Springern gestartet. Allerdings gaben die damaligen Schirmkonstruktionen besonders wegen der riesigen Schirmflächen und hohen Auftriebsleistung wenig Möglichkeiten bei Gleitwinkelsteuerung und Steuerdynamik.

Der Wunsch den Bergkonturen bei möglichst geringem Bodenabstand zu folgen ließ sich vorerst nicht erfüllen. Der große Hype blieb aus ...


Mountain-Swooping

Dank der Evolution der Gleitschirme und Fallschirme konnte das Speedriding zwei Jahrzehnte später auf Umwegen ein Revival erfahren. Fallschirmpiloten stürzten sich jetzt in bergigen Regionen ohne Ski aus Flugzeugen, flogen die Gipfel der Berge im freien Fall an und benutzten dann ihre extrem schnellen Minischirme, um in spektakulären Sturzflügen die Felsgräte und Gebirgswände entlang ins Tal zu brettern. Das sogenannte Mountain-Swooping war geboren.

Blade-Running

Mittlerweile sogar zu einer eigenen Wettkampfsdisziplin herangereift messen sich heute viele Fallschirmpiloten im sogenannten Blade-Running, bei dem man auf Berghängen gesteckte Tore umfliegt um möglichst schnell und fehlerfrei ins Ziel zu kommen.

weitere Infos

Wer mehr über Mountain-Swooping erfahren will, der kann sich auf den Seiten von Mike Kleist umschauen. Mike ist ein Profi im High-Performance-Canopy-Piloting und Coach bei justfly. Er ist bei den meisten Schirmflieger-Specials von justfly mit dabei:

HumanFlight.de

GroundRush.de

Mountain-Swooping.com


Gleitschirm und Fallschirm: Die Synthese

Infiziert vom Virus und begeistert vom Adrenalin-Kick, den Bodennähe und Fluggeschwindigkeit versprachen, griffen französische Akropiloten diesen Trend vor einigen Jahren auf und entwickelten Schirme, die die besten Eigenschaften aus zwei Luftsportwelten in sich vereinten.

Einfluss auf das Produkt-Design

So stammten zum Beispiel Material und Verarbeitungstechniken dieser neuen Schirme überwiegend aus dem Gleitschirmsport und dem Snow-Kiting. Die Speedriding-Schirme verdanken diesem Einfluss ihre Tauglichkeit für Groundlaunching mit Skiern und alpine Touren mit Leichtgepäck.

Die Schirmkonstruktion hingegen - dazu gehören Profilform, Anstellwinkel, Fläche, Leinenlänge, Steuerdynamik, und andere Faktoren - und die resultierenden aerodynamischen Eigenschaften finden ihren Ursprung größtenteils im Fallschirmsport. Durch diese Synthese eigneten sich die neuen Mini-Glider perfekt für das Starten und Swoopen in alpinen Regionen.


Speedriding und Speedflying

Diese Entwicklung bot somit zum ersten Mal die Möglichkeit eines stabilen High-Speed-Fluges in Geländenähe und war dadurch eine "Steilvorlage" für eine neue Generation von Gleitschirmfliegern und Fallschirmspringern, die sich an die 20 Jahre nach den ersten Experimente erneut an einen alpinen Schirmflug mit Skiern versuchen wollten - also an das, was wir heute Speedriding nennen.

Vielzahl an Produkten

Auch viele Gleitschirmhersteller erkannten frühzeitig den Trend und entwickelten gemeinsam mit professionellen Luftsportlern und Testpiloten unterschiedlichster Disziplinen (Gleitschirmfliegen, Fallschirmspringen, BASE-Jumping, Mountain-Swooping, Snow-Kiting, etc.) vor ein paar Jahren die ersten marktreifen Speedrider.

Mittlerweile gibt es eine Vielzahl an Produkten und es gehört schon beinahe zum guten Ruf eines renommierten Gleitschirmherstellers, sein eigenes Speedriding-Equipment auf den Markt gebracht zu haben.


Speedflying-Community

In der letzten Wintersaison 2008/09 gab es bisher nur eine verhältnismäßig kleine Anzahl an aktiven Speedflyern und Speedridern. In Europa (besonders in Frankreich und der Schweiz) sind es schätzungsweise nur ein paar tausend. Dazu zählen in Deutschland momentan wohl gerade einmal ein bis zwei hundert.

Speedriding ist gefährlich!

Diese Exklusivität hat der Sport allerdings im Wesentlichen seinem jungen Alter und dem noch geringen Verbreitungsgrad in den Medien zu verdanken. Außerdem darf man nicht vergessen, dass Speedriding ein extrem gefährlicher Sport ist, der in der Regel nur von professionellen Luftsportlern oder sehr erfahrenen Fallschirmspringern und Akro-Piloten ausgeübt wird. Wer keinen Background als Fallschirmspringer oder Gleitschirmflieger hat, kommt schnell an die eigenen Grenzen.

Frankreich auf dem Vormarsch

Mit einer wachsenden Anzahl an Speedridern und Speedriding-Schulen (in Frankreich gibt es bereits über 20), die allerdings aufgrund der ungeklärten Rechtslage in Deutschland größtenteils noch in den Startlöchern stehen, wird es auch weiterhin neue Angebote und Möglichkeiten für Speedriding-Enthusiasten geben.

Welche Entwicklung Speedriding und Speedflying- besonders in Bezug auf die in Deutschland noch etwas unklare rechtliche Situation - in den nächsten Jahren vollzieht, wird sich zeigen. Eines ist sicher: Der Speedriding-Virus ist nicht mehr aufzuhalten …