Speedrider-Ausrüstung

Zur Grundausstattung jedes Speedriders gehört ...

... eine voll funktionsfähige Skimontur für Geländeabfahrten (am besten mit Freeride-Skiern) inklusive Körperschutz (Helm und Rückenprotektor) und einer winddichten Skibrille, sicherheitsgeprüftes Speedriding-Equipment, Lawinenschutzgeräte, eine verantwortungsbewusste Einstellung sich selbst und anderen gegenüber - und natürlich jede Menge gute Laune und Lust mal abzuheben.

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Das Speedriding-Equipment sollte den modernsten Sicherheitsstandards entsprechen und regelmäßig von einem schirmtechnischen Betrieb gewartet werden. Es gibt eine ganze Reihe an Herstellern, die bereits jede Menge Gear auf den Markt gebracht haben. Ein paar der bekanntesten sind:

   Swing Paragliders mit dem Savage oder Spitfire
   U-Turn mit dem Speedmaster, bzw. Speedmaster Rocket
   Gin Gliders mit dem Nano oder Fluid
   Paratech mit dem P180 Speedrider
   Ozone mit dem LaBombe oder Bullet
   JN Kites mit dem Hellracer

Jedes Speedriding-Gear hat seine individuelle Entwicklungsgeschichte und unterscheidet sich vor allem in Bezug auf die technische Konstruktion des Schirms, die daraus resultierende Flugperformance, die Funktionalität des Gurtzeugs und das gestalterische Design. Welches Equipment am besten zu Dir passt, musst Du selbst entscheiden. Wir beraten Dich gern.


Anforderungen und Funktionalität

Wenn Du schon ein paar Speedriding-Clips gesehen hast oder das Hoch-Gefühl sogar bereits selbst erleben durftest, weißt Du, welchen Anforderungen ein Speedriding-Schirm standhalten muss:

Anforderungen
  • Eignung für alpine Touren mit Skiausrüstung
  • Robustheit des Materials wegen der Belastung durch Skikanten, Nässe und Eiskristalle
  • Gute Start- und Landeeigenschaften mit Skiern
  • Großes Gleitwinkelfenster für das Folgen der Bergkonturen
  • Hohes Geschwindigkeitspotential und dynamisches Handling für radikale Manöver
  • Hohe Stabilität bei Extremflug und Turbulenzen
Produkt-Design

Diese Anforderungen werden je nach Hersteller anhand individueller Entwicklungsstandards im Produktdesign der Speedriding-Schirme umgesetzt. Was sich bei vielen Herstellern unlängst bewährt hat: Ultra-leichte Wendegurtzeuge, die Du mit wenigen Handgriffen anlegen und gleichzeitig vor oder nach dem Ride als Rucksack für den zusammengelegten Schirm benutzen kannst.

Oftmals sind diese Gurtzeuge mit Zusatz-Features - z.B. Ski- oder Stockhalterungen - versehen, die Dir das Handling im alpinen Kontext erleichtern.


Beständigkeit des Materials

Ein Speedriding-Schirm besteht aus extrem reißfestem und beidseitig beschichtetem wasserabweisendem Nullgewebe (luftundurchlässiger Stoff). Es hat außerdem unzählige Verstärkungen an den Leinenaufhängungen, an den Öffnungskanten der Profilnase und innerhalb der Schirmzellen.

Leinen

Die Leinen bestehen aus einem extrem robusten tragenden Kern und einer zusätzlichen Ummantelung, die den Kern vor äußeren Einflüssen (z.B. scharfen Skikanten) schützt. Alles zusammen garantiert Dir eine optimale Beständigkeit Deines Speedriders in extremen Geländen und Flugsituationen.


Stabilität und Dynamik

Die Größe eines Speedriding-Schirms beträgt in der Regel zwischen 8 und 16m². Zum Vergleich: Gleitschirme rangieren zwischen 18 und 36m² - und Fallschirme zwischen 8 und 30m². Die geringe Fläche mit der hohen Flächenbelastung (auch Wing Load genannt) ist unter anderem ein Grund für die extreme Geschwindigkeit und sensible Steuerdynamik. Der auftretende Kappendruck und die Geschwindigkeit tragen erheblich zur Stabilität während des Fluges bei.

Fallschirmprofile

Ein weiterer stabilitätserhöhender Faktor ist das meist monokonvexe Profil (oben gewölbt - unten gerade), das sich die Speedriding-Community von den Fallschirmspringern geliehen hat. Als Gleitschirmflieger kennst Du die Gefahr frontaler Einklapper, die bei bikonvexen Profilen (oben und unten gewölbt) sehr leicht auftreten. Diese Klapper nimmt man wegen einer Widerstands-optimierten Flugleistung dieses Profils im Gleitschirmsport in Kauf - zumal die Auswirkungen besonders bei Einsteigermodellen meistens harmlos sind.

Klappstabilität

Mit einem Speedriding-Schirm wäre das Resultat katastrophal: Die reduzierte Fläche des Schirms hätte unmittelbar einen gewaltigen Höhenverlust zur Folge. Bei den monokonvexen Profilen, wie sie bei den meisten Speed-Schirmen vorhanden sind, können Einklapper durch die auftretenden Widerstände der verwirbelten Luft an der vorderen Schirmunterseite nur bei derart heftigen Turbulenzen vorkommen, die man als Speedrider sowieso meiden sollte.


Gleitwinkelfenster

Eine Besonderheit des Speedriding-Schirms ist - zumindest bei manchen Herstellern - der variable Gleitwinkelbereich, der mittels Trimmsystemen an vorderen und hinteren Tragegurten verstellt werden kann. Das bedeutet für Dich, dass Du Deinen Gleitwinkel optimal auf die Neigung des Geländes, in dem Du Dich befindest, und Deine Flugbedürfnisse abstimmen kannst: Von zahm über sportlich bis radikal - alles ist drin.

Gleitzahl

Die Gleitzahlen, die Du erreichen kannst, variieren zwischen 1:1 und 1:4. Du kannst also bei zehn Meter Sinken bis zu 40 Meter Strecke zurücklegen. Ein derart großes Gleitwinkelfenster eröffnet Dir ungeahnte Möglichkeiten, wenn es darum geht, verschneiten Bergreliefs in die Tiefe zu folgen und Felsflanken entlang zu speeden.

Performance und Safety

Die meisten Speedriding-Schirme sind so konzipiert, dass sie Dir zwar ultimativen Fun ermöglichen, aber gleichzeitig anhand ihrer Konstruktion auch eine optimale Sicherheit für Dich gewährleisten. Sei Dir aber immer bewusst, dass das Risiko letztendlich ganz von Deinem Umgang mit Deinem Speedriding-Gear abhängt.